„Wie war das nochmal mit der Angst?“, fragte der kleine Stern den mächtigen Mond. „Kann sie mich denn sehen, wenn ich meine Augen schließe, großer Mond?“
Der kleine Stern hatte schon viel über die Angst gehört. Dunkel sei sie, fast schwarz. Und riesengroß, keiner mochte sie. Die Großen schmiedeten Pläne gegen sie und bauten Waffen, um sie zu besiegen.Der kleine Stern aber wollte das nicht. Er suchte nach einer anderen, einfacheren Lösung.
Zu seiner Verwunderung erzählte der Mond dem kleinen Stern: „Die Angst, mein kleiner strahlend heller Stern, ist nicht da draußen im Universum zu finden und du kannst sie nicht sehen. Sie liegt in dir selbst, tief in dir drinnen.“
Der kleine Stern verstand nicht ganz. Er grübelte eine Weile und fragte den weisen Mond: „ Die Großen sagen, sie sei schlecht. Schwarz und dunkel sei sie wie ein Monster. Ich möchte ein strahlend schöner Stern sein und keine Dunkelheit soll in mir herrschen.“
Der Mond betrachtete den kleinen Stern mitfühlend, wie er so klein und leuchtend zu ihm aufblickte.
„Die meisten Großen bekämpfen sie, mein lieber Stern, deshalb zieht sich die Angst ihr schwarzes Gewandt an. Um zu wissen, wie sie wirklich aussieht müssen wir ihr friedlich begegnen.“
Der kleine Stern war überrascht und wollte dem weisen Mond noch nicht ganz glauben. „Ich weiß nicht, großer Mond. Bessers ist’s, sie loszuwerden. Aber wie werde ich die Angst los, wenn sie doch in mir selbst ist?“
Da sagte der Mond: „Wieso, mein kleiner Stern, möchtest du die Angst loswerden? Die Angst ist nicht wie du oder ich. Sie besteht nicht aus Materie, man kann sie nicht anfassen. Als du gemacht wurdest, wurde sie mit dir gemacht als ein Teil deiner selbst, aber nicht als eine Bedrohung für dich. Da sie in dir lebt, kannst du ihr Verbündeter sein. Lass sie nicht zu deinem Feind werden, begegne ihr, lausche ihren Worten, denn wenn du sie brauchst, kann sie dein Berater und Beschützer sein.“
Der kleine Stern war überrascht und zufrieden . Noch nie sagte ihm jemand, dass die Angst ein Freund sein kann, der für einen da ist, wenn es vielleicht wirklich nötig ist.
Von dem Zeitpunkt an hatte der kleine Stern keine Furcht mehr vor der Angst und wuchs heran zu dem hellsten Stern der Galaxie.
written by: sousou
6 Comments
Ich liebe es!
Liebe Nilemama,
liebe Leni,
ich danke euch für eure Kommentare und freue mich, dass ihr die kleine Geschichte mögt! LG und ein sonnigwarmes Wochenende 🙂
wow, das ist wirklich sehr schön!
So schön. Danke!
danke claudia :-*
(welche claudia eigentlich ;-)?)
Wunderbar schön!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!:-)