Nachdem ich am Montag erste Eindrücke (findet ihr hier) der diesjährigen Internationalen Möbelmesse in Köln eingefangen hatte, konnte ich sie die letzten Tage erstmal etwas setzen lassen, hab anschließend aber erst richtig Heißhunger bekommen. Riesen Hallen voller Möbel, Lampen, Stoffe und Accessoires – ein Interior-Traum! Deshalb habe ich mich heute nochmal auf den Weg gemacht, ein paar Bereiche, die auf meiner Besuchsliste standen, noch abgeklappert und etwas genauer hingesehen. Deshalb kommt ihr heute in den Genuss, meine Highlights der Imm Cologne 2015 zu sehen.
Ich weiß nicht, wieviel Fußballfelder (so berechnet man doch große Flächen als Laie, oder? :-)) die Messehallen einnehmen, aber ich weiß, dass das Messgelände sehr groß ist und dass bei der Imm Cologne alle Hallen belegt sind. Möbel über Möbel, Stände über Stände! Und trotzdem hat man manchmal das Gefühl, eins gleicht dem andern. Man sucht nach dem Außergewöhnlichen, nach Mobiliar mit dem besonderen Design-Faktor, der coolsten Funktionalität, einfach nach den Dingen mit dem gewissen Etwas. Von einigen Ständen, wie Vitra, Ethnicraft oder auch &Tradition war ich ehrlich gesagt etwas enttäuscht. Aber naja, sind trotzdem wunderbare Interior Design-Unternehmen! Bei meinen diesjährigen Highlights tauchen allerdings andere Hersteller und Designer auf. Und sie sind bunt gemischt. Lasst euch überraschen!
Gubi – Vintage Träume werden wahr
Gubi hat mich dieses Jahr erst so richtig für sich gewonnen. Vielleicht liegt es auch an dem engagierten Vertriebler und seiner herausragenden Rhetorik, aber was soll’s, ich bin ein Fan! Bei dem dänischen Unternehmen stehen sowohl Innovation als auch Designklassiker im Vordergrund. Viele Produkte aus dem 20. Jahrhundert werden gemäß dem ursprünglichen Konzept konstruiert und sind somit absolute Originale. Beispiel hierfür ist auch die auf dieser Messe vorgestellte Neuheit The Modern Line Sofa von Greta Grossman aus dem Jahre 1949. Hier wird neben wunderschönem Design auch Emotion zum Leben erweckt.
Gemüüütlich: der Loungesessel 808 von Thonet
Vielleicht ein komisches Highlight, und wahrscheinlich wäre er es auch nicht geworden, hätte ich ihn nicht getestet! Er ist sooo bequem! Danach habe ich – ganz ungeplant – andere Sessel zum Vergleich ausprobiert. Der Loungesessel 808 von Thonet ist wirklich ein Po- und Rückenschmeichler! Und, naja, schlecht sieht er ja auch nicht unbedingt aus 😉
Die Galaxie liegt uns zu Füßen – Jan Kath’s Traumteppiche
Einfach nur fantastisch! Die inspirativen Teppiche von Jan Kath werden mit traditioneller Knüpftechnikt in Tibet gefertigt – zumindest diejenigen, die mit dem „tibetischen Knoten“ geknüpft werden. Bis zu 300 000 (!) Knoten pro Quadratmeter, bis zu fünf Personen gleichzeitig an einem Teppich; und das – je nach Größe – bis zu einem halben Jahr! Teppiche in mehr als 1200 Farben und mit Motiven völlig verschiedener Bereiche bezaubern uns. Die neuste Kollektion heißt Space Crafted: handgeknüpfte Teppiche mit galaktischen Motiven – ein tolles Zusammenspiel!
Entzückend – das zart moderne Design von Pulpo
Als ich Pulpo letztes Jahr bei der imm entdeckt habe, staunte ich nicht schlecht und war außerdem völlig aus dem Häuschen, als ich hörte, dass das Design-Unternehmen aus meinerm Heimatort Lörrach kommt! Aber nicht deshalb landet Pulpo auf meiner Highlight-Liste. Man bemerkt schnell, dass die Designer sozusagen handverlesen sind. Die Produkte sind innovativ und kleine Hingucker. Dieses Jahr hat es mir die Leuchte „Oda“ angetan. Das Glas wird in Tschechien mundgeblasen – denn nur dort beherrscht man noch die dafür nötige Blaskunst (jaja, lacht ihr nur ;-)!). Alle Produkte werden mit tradtionellem Handwerk in Tschechien, Frankreich und Deutschland hergestellt.
Junges Design von Kenneth Cobonpue
Kennt ihr Kenneth Cobonpue? Mmmhhh, ich bis heute auch nicht. Auf jeden Fall ist mir sein Stand in Halle 2.2 – die Halle mit „kreativem Interior Design von jungen Spezialisten“ – sofort aufgefallen. Prompt habe ich mich auf den pompösen handgeknüpften Sessel geschwungen und posiert 🙂 Ein hübsches Teil! Stelle ich mir besonders toll in einem großzügigem Entrée mit kleinem Beistelltischchen und Cocktail vor. Oder natürlich auf der Veranda beim Pool – den Dragnet Sessel gibt es nämlich auch als Outdoorvariante.
Richtig cool fand ich auch den Chiquita Hocker. Unten Schaumstoff, darüber Holzstäbe. So gibt es nach, wenn man sich drauf setzt. Und – man mag es kaum glauben – es ist sehr bequem – auch wenn ich nicht weiß, was der Gemütlichkeitsfaktor nach einer Stunde Sitzen sagt. Ein ausgefallenes Stück, dass ich mir sofort in die Wohnung stellen würde!
Pur, gradlinig und funktional – Müller Möbelwerkstätten
Nicht umsonst wird die Müller Möbelwerkstätten immer wieder mal mit Auszeichnungen für Innovatives Interieur ausgezeichnet. Neben anspruchsvollem Design kreiert das norddeutsche Unternehmen auch außerordentlich funktionsorientiertes Mobiliar – das liebe ich ja sowieso! Die letzten Jahre entzückte uns Müller Möbelwerkstätten u.a. mit dem Wandsekretär Frame und dem Mikasi Sonnenschutz Zelt. Das Highlight dieses Jahr ist die ergonomisch geformte Liege KO II (die ich übrigens auch getestet habe – auch unerwartet gemütlich!). Sie besteht aus Birkenschichtholz und ist mit LKW-Planen bezogen – weshalb man sie auch problemlos rausstellen kann. Aber der absolute Clou: man kann sie einfach zusammenrollen und in eine Tasche packen.
Highlight der Living Kitchen – Concept Kitchen von Naber
Ganz ehrlich: die Living Kitchen war so gar nicht mein Ding. In zwei großen Hallen stellen hier zahlreiche Aussteller ihr Küchendesign vor. Meiner Meinung nach nicht sonderlich aufregend und alles so ziemlich das gleiche. Der einzige Stand, an dem ich mich ein wenig erfreuen konnte, ist der von Concept Kitchen by Naber. Die haben letztes Jahr auf der Imm als relative Newcomer ordentlich für Aufregung gesorgt. Modern, innovativ und sehr funktional. Dem Designer Kilian Schindler ist zu verdanken, dass es wenigstens einen Stand gibt, der ideenreich und liebevoll gestaltet wurde, sodass mein Freund am liebsten gleich was zu essen gezaubert hätte!
Puh! Tja, das war’s erstmal. Natürlich knipst man an einer Messe ein paar wenige Bilder mehr – mal schauen, welche Verwendung ich für die noch habe. Vielleicht stelle ich sie ohne großen Worte noch auf den Blog. Wäre doch schade.
Was sagt ihr zu meinen Highlights? Welches Produkt oder welchen Hersteller würdet ihr euch näher anschauen?
2 Comments
Schade Christin, vielleicht nächstes Jahr. Es lohnt sich echt, ist ein Erlebnis und macht richtig Spaß finde ich! Aber naja, alles habe ich noch lang nicht mitgenommen von der Imm, wirklich, die ist so riesig… aber ein bissl schon 🙂
Liebste Grüße!
Du scheinst ja fast alles von der Imm mitgenommen zu haben 😉
Ich habe es leider gar nicht geschaft, sonst wäre ich auch gern mal da gewesen.
Daher freue ich mich über deine Impressionen.
Liebe Grüße
Christin